Four Seasons: „Herbst“ in
Hademarschen
Es war mal wieder
Four-Seasons-Time, diesmal im Herbst. Für einige andere sowie für Jens und mich
steht dieses Schnellschachturnier jetzt schon seit einiger Zeit fest im
Kalender - weil es in der Nähe ist, die Organisation perfekt ist, der Kuchen
immer frisch und lecker ist und weil es einfach sehr viel Spaß macht in
Hademarschen. Diesmal waren es (nur) 24 Teilnehmer – viele der sonst
mitspielenden Jugendlichen fehlten, vermutlich waren sie bei der LJSSEM in Bad
Segeberg – dafür war das Feld wohl das stärkste, dass es bisher in der
Four-Seasons Geschichte gab. Indiz dafür: Jens und ich nebeneinander an Platz
15 und 16 der Setzliste. Nach der ersten Runde rutschten wir sogar noch einen
Platz tiefer, denn ein Hamburger Schachfreund konnte erst nachträglich mit
seiner DWZ vor uns einsortiert werden.
Hatten wir sonst für
gewöhnlich zum Auftakt eher lösbare Aufgaben, bekamen wir heute gleich mit den
Nummern 3 (Nikolai Quiring) und 4 (Dirk Martens) der Rangliste richtig starke
Kontrahenten. Ich hatte zwei weiße Springer, die zwar gut aussahen, aber Dirk
nicht beeindrucken konnten. Jens hielt sich wacker, musste am Ende seinem
Rendsburger Gegner aber auch den ersten Punkt überlassen.
So trafen wir uns in Runde 2
an den hinteren Brettern – wieder nebeneinander – gegen Vater (Jens) und Sohn
Mende (ich) wieder. Quasi die ‚Rückspiele‘ zu unserem letzten Punktspiel. Auch
mit nur 15 Minuten Bedenkzeit konnten wir unsere Erfolge aus Quickborn
wiederholen und etwaige Dissonanzen wurden bei dieser Gelegenheit in
harmonische Schwingungen überführt.
In Runde 3 traf ich auf
Horst Klüver, der meine Dame jagen wollte. Ich fand aber immer einen Ausweg und
konnte bald im Zentrum entscheidend zuschlagen. Als alle Figuren abgetauscht
waren, hatte ich einen entfernten Freibauern, den Horsts König erstmal
bekämpfen musste. Mein König konnte währenddessen auf dem anderen Flügel die
Bauern einsammeln und meinem letzten Bauern freies Geleit auf dem Weg zur Dame zusichern
– ein überraschender Punkt für mich. Jens verlor gegen Frank Neumann (SC AGON
Neumünster), die Nr. 1 der Rangliste, keine Überraschung.
In Runde 4 durfte ich dann
an Brett 3 spielen. Wieder ein ‚Rückspiel‘, diesmal vom Dähne-Pokal gegen Kevin-Mike
Hopson. Materiell sah es ausgeglichen aus, aber sein starker Springer machte
gegen meinen schwachen Läufer den entscheidenden Unterschied. Wieder keine
Chance für mich.
Jens hatte es einfacher –
auch wenn er sich dabei recht schwer tat: Gegen Bastian Mende musste er bis zum
Schluss für seinem zweiten Siegpunkt kämpfen.
Viel ausgerechnet hätte ich
mir in Runde 5 gegen Dirk Clausen normalerweise auch nicht. Aber es kam diesmal
ganz anders. In meiner besten Partie des Tages hatte ich auf einmal einen starken
Angriff mit beiden Läufern und der Dame, der zum Matt führte. Mithin schon der
dritte Punkt und als ‚Belohnung‘ durfte ich in Runde 6 gegen die Nr. 1 der
Setzliste, Frank Neumann, spielen. Eine sehr schöne Demonstration des
Damengambits des AGON-Neumünsteraners.
Jens kam in Runde 5 zu einem
Remis gegen Rainer Pape (Quickborn) und in Runde 6 gelang ihm das Kunststück
gegen Dirk Martens zu gewinnen. Damit zog er wieder an mir vorbei.
In der letzten Runde dann
noch einmal beide gegen Quickborn, das mit 8 Spielern heute zahlenmäßig am
stärksten vertreten war: Peter Pastorino aus der 2.
Mannschaft hieß mein Gegner und ich weiß gar nicht mehr, was wir eigentlich
gespielt haben - nur das es am Ende mit einem Remis ausging, mit dem wir beide
zufrieden waren, denn das hatten wir heute beide noch nicht. Jens gelang gegen
Michael Wozny ebenfalls ein Remis, womit er auf 4
Punkte und am Ende auf Platz 11 kam. Eine starke Leistung in dem erlesenen
Starterfeld.
Der Sieg ging an Michael Gurski (5,5 Punkte) vor Arnim Schwittay,
Nikolai Quiring und Frank Neumann (alle 5 Punkte).
Der Weihnachtsmann war auch dabei (als Gewinn) und ging, wenn ich es richtig
erinnere, nach Quickborn.
Ich landete mit 3,5 Punkten auf
Platz 15 - punktgleich hinter Horst, der wie ich annehme für Merkur
Hademarschen angetreten ist. Da Jens für Hohenlockstedt
spielte, war ich somit zum ersten Mal bei einem Four-Seasons-Turnier der beste
Itzehoer!
Peter Henke