H-G-Pokal Runde 1: munterer Aufgalopp
und die erste Sensation
Schon wieder ein Jahr um... der Heinz-George-Pokal geht
in die nächste Runde, ins nächste, ins aktuelle Jahr 2014. Etwas weniger
Teilnehmer als in den letzten Jahren, Gründe? Nicht so leicht zu sagen... die,
die da sind, haben jedenfalls Lust und wollen sich zum Jahresende hin bei
diesem schönen Turnier untereinander messen.
Favorit ist sicher unser Rückkehrer Frank Hamann. Kurz
dahinter Martin Kruse (Hademarschen) und Cliff
Ruhland sowie ich selbst (beide IZ). Mindestens mit Außenseiter-Chancen Dirk
Clausen (Hademarschen), Burkhard Lewke
(Heide) und Kalle Schmidt (IZ).
Nachdem denn alle eingetrudelt sind, geht's los. Recht
schnell gewinnt Pit gegen Harald Wöhlke (beide IZ),
was aber vor allem der Tatsache geschuldet war, dass beide sehr schnell
spielten. Recht fix ging es auch bei mir. Jens Bartels (IZ) machte sich mehrere
Ausgänge für seinen Läufer, der dann aber nicht mehr alle schwachen Felder
decken konnte. Nachdem er sich dann auch noch abtauschte, war es Spiel auf ein
Tor. Rechtzeitig vor riesigen Materialverlusten gab Jens auf.
Karina Off (Hademarschen)
schlug einen Eckpfeiler in Ulrich Webers (Heide) Rochadestellung. Dies
verkraftete die Stellung kaum, und das folgende Gegenspiel traf auf unangenehme
Fesselungen im Zentrum. Am Ende ein sicherer Punkt für Karina. Burkhard Lewke schnappte sich einen wichtigen Bauern von Dr. Ulf zum
Felde (IZ), danach einen Läufer. Ulf versuchte noch im Trüben zu fischen, wurde
aber zurückgewiesen.
Eine Überraschung, das war von vornherein klar, gab es
bei Gerhard Ihlenfeldt (Quickborn) gegen Dr. Andreas Gondorf
(IZ). Andreas hat noch keine DWZ, also musste er von Outsidern als klarer
Underdog angesehen werden. Einige wissen es mittlerweile besser, und von diesen
musste Gerhard als Außenseiter angesehen werden. Andreas gewann eine Qualle,
und Gerhard zauberte mit seinem Springer auf dem ganzen Brett herum - eine
Gabeldrohung nach der anderen. Am Ende gab es einen Friedensschluss, eine
spannende Partie. Kalle ging vor gegen Rolf Meier (IZ), dessen gesamte
Streitmacht sich auf dem Königsflügel versammelte, während sich der König
völlig allein auf dem anderen Flügel befand. Kalle wickelte in ein Endspiel ab,
in dem er irgendwann im Turmendspiel zwei Mehrbauern hatte. Und da Rolfs König
immer noch am verkehrten Flügel weilte, gab er auf.
In den anderen Partien gab es Dramen, und nicht zu knapp.
Frank hatte eine seiner Lieblingsstellungen auf dem Brett
gegen Hans-Christian Ackermann (Marne), gab einen Bauern, gewann diesen bei
anhaltendem Druck zurück, und schnappte sich einen weiteren Bauern. Sudden death! Sein Gegner hatte einen tödlichen Läuferabzug
vorbereitet, und dieser gewann Franks Dame, ohne den Hauch von Kompensation.
Die erste Sensation ist perfekt.
Cliff mühte sich lange mit zwei Türmen und einem starken
Läufer gegen Alexey Litaus (IZ) Dame und Springer.
Erst sehr spät kam die gewinnbringende Abwicklung, und Cliff konnte den Punkt
einsacken. Eine starke Verteidigungsleistung von Alexey, der lange dem Druck stand
hielt und immer nach Gegenspiel suchte.
Peter Henke (IZ) griff unvermittelt Martin Kruse an,
nachdem sein Damenflügel in Trümmer gelegt wurde. Peter steckte einen ganzen
Turm ins Geschäft, um dem König zu Leibe zu rücken. Dann sammelte er Bauern
ein, und gewann die Qualität zurück. Plötzlich stand es Dame und sechs Bauern
gegen Dame, Läufer und zwei Bauern. Martin zeigte nun aber seine Klasse, gewann
einen Bauern, tauschte die Damen, legte die Bauern fest, und schnappte sich
einen nach dem anderen, bis die ganze Truppe verschwunden war. Am Ende Sieg auf
Zeit, aber die Stellung war bereits klar gewonnen.
Bernd Schacht (IZ) stand lange gegen Dirk Clausen scheinbar
unter Druck, hielt aber den Laden zusammen. Auch der Gewinn einer Qualität
brachte keine Entscheidung für Dirk. Er sah sich sogar gezwungen, die Qualle
zurück zu geben, um mutmaßlich tödlich matt zu drohen. Aber Bernd entkräftete
auch diese Drohung, und erzwang Damentausch. Leider war seine Zeit mittlerweile
sehr zusammen geschmolzen, sonst hätte er sicher gewonnen. Aber so kam es zu
einem Turmendspiel, in dem Dirk nach und nach den Druck erhöhte, einen
Freibauern bildete und am Ende noch gewann. Sehr unglücklich für Bernd, der
viele gute Züge gefunden hatte.
Auf den letzten Drücker hat also Hademarschen
eine 100%ige Ausbeute erreicht. Das wird nicht so bleiben, versprochen!
Egbert Hengst