Ach ja, der Dähne-Pokal
Es gibt Menschen, die sich
sorgenvoll zum personellen Niedergang der Pokal-Einzelmeisterschaft
(Dähne-Pokal – auch gern seinem Aussehen entsprechend Silberner Turm genannt)
in diesem Land äußern.
40 Spieler hat es diesmal an
verschiedene Orte verschlagen, die den Kampf um die Fahrkarten nach Berlin
aufzunehmen bereit waren. 40 Spieler hat der Bezirk West in den Zeiten, die
mich noch als Teilnehmer gesehen haben, ganz allein an die Bretter gebracht.
Den Kreispokal in Steinburg auszutragen erforderte schon mal 5 Runden, gefolgt
von Bezirksausscheidungen, was dann erst einmal das Erreichen des
Viertelfinales auf Landesebene bedeutete.
Und warum verspüren eine
ausreichende Abenteuerlust heute nur noch so wenige Schachjünger? Weil sie
älter geworden sind? Weil sie nicht die Zeit finden? Weil das Austragungssystem
nicht modernen Anforderungen entspricht?
Man kann sich schon fragen,
warum die Qualifikation für die Endrunde der Pokalmeisterschaft (bei kaum grösserer Teilnehmerzahl) etliche
Monate, die Endrunde selbst jedoch lediglich ein langes Wochenende benötigt.
Hinzu kommt, dass beim
derzeitigen Verfahren permanent die Gefahr besteht, keine Partie spielen zu
dürfen, da an jedem Spielort der ersten Runden durch ungerade Teilnehmerzahlen
Freilose entstehen können.
Nehmen wir nur einmal die
aktuelle 3. Runde: Qualifiziert sind dafür 8 Spieler, eigentlich ideal für ein
Viertelfinale im Pokal. Jetzt wird aber die 3. Runde an zwei Terminen, von
denen sich die Teilnehmer frei einen aussuchen dürfen, ausgetragen mit der
Gefahr, dass sich durch eine jeweils ungerade Teilnehmerzahl schließlich 5
Spieler (3 Sieger aus den gespielten Partien und jeweils ein Freilos je Termin)
für die nächste Runde qualifizieren. Dies hätte zur Folge, dass eine 4. Runde
als Zwischenrunde mit einer Partie für die Komplettierung des Halbfinales
sorgen muss (es sei denn natürlich auch dieses würde wieder an zwei Terminen
gespielt, bei freier Auswahl durch die Teilnehmer).
Klingt kompliziert – ist es
auch. Warum nicht mal ein Konzept versuchen, wie es auf der Bundesebene bereits
praktiziert wird? Ein langes Wochenende, Verlierer spielen in einem
Swiss-System weiter. Dann wären lediglich die 32 (oder vielleicht auch nur 16)
Teilnehmer für dieses Event zu bestimmen. Das könnte man z.B. gewichtet über
die Bezirke regeln.
Dann muss auch niemand den
manchmal beschwerlichen Weg nach Brokdorf nehmen, nur um dort auf einen
Vereinskameraden zu treffen (es sei denn natürlich, das ganze Turnier fände
dort statt) ;-)))